1818 - Testfall Lafayette by H. G. Francis

1818 - Testfall Lafayette by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1996-06-27T01:00:00+00:00


*

Als er das Krachen und Bersten von Holz hörte und gleich darauf ein geradezu urweltliches Brüllen ertönte, packte Pepe die nackte Angst. In heilloser Flucht rannte er davon, doch er lief nicht weit, denn plötzlich vernahm er die Stimme von Joseph.

„Du bleibst hier!" brüllte der Freund, den er längst in weiter Ferne wähnte und der überraschend zurückgekehrt war.

„Wo kommst du denn her?" stammelte Pepe.

„Da ist jemand, an dem ich nicht vorbeikomme", antwortete Joseph Broussard jr. „Jedenfalls nicht jetzt.

Schnell! Hilf mir! Wir müssen verschwinden."

„Das wollte ich doch gerade!"

„Richtig, aber du hast etwas vergessen." Joseph deutete auf den Gazka.

Er war wichtig für sie, und da sie nicht sicher waren, daß der Krieger wirklich tot war, liefen sie in aller Eile zu ihm hin, lösten die Lianen, mit denen er an die Luftwurzeln der Bäume gefesselt war, packten ihn von beiden Seiten und trugen ihn davon.

Abermals krachte es in ihrer Nähe und dann erzitterte die Luft unter einem Gebrüll, wie sie es zuvor noch nie vernommen hatten. Der Lärm jagte ihnen eiskalte-Schauder der Furcht über den Rücken, und sie flüchteten in die Wildnis, als seien tausend Teufel hinter ihnen her.

Die beiden Männer waren überzeugt davon, daß sie es mit einer Bestie der Sümpfe zu tun hatten und diese ihnen ans Leben wollte.

Sie stolperten über schmale Pfade, die von Tieren getrampelt worden waren, wühlten sich mit rudernden Armen durch Vorhänge von Lianen und Moosgewächsen, die von den Bäumen bis auf den Boden herabhingen, und durchschwammen einige Wasserarme, wenn sie keine andere Wahl mehr hatten und sich nirgendwo ein trockener Weg anbot.

„Das genügt!" rief Pepe keuchend, als sie etwa einen Kilometer zurückgelegt hätten. „Das Biest ist uns nicht gefolgt."

Sie atmeten hektisch, und es dauerte lange, bis sie sich von der anstrengenden Flucht erholt hatten.

Joseph Broussard jr. ließ sich auf den Boden sinken und sah sich um.

Sie hatten eine Anhöhe erreicht, die sich etwa fünfzig Meter weit über den Sumpf erhob und mit dürrem Gebüsch bedeckt war. Von hier aus konnten sie recht weit über die Sumpflandschaft blicken, die ihnen wie eine geschlossene Wasserfläche vorkam, die immer wieder durch Vegetationsinseln durchbrochen wurde.

Es schien, als befänden sie sich inmitten einer Seenlandschaft. Tatsächlich war das Wasser an den meisten Stellen kaum einen Zentimeter tief.

In der Ferne waren einige hohe Gebäude von Swamp-City zu erkennen.

Aus den tiefhängenden Wolken kam ein Schwarm von großen, weißen Vögeln. Mit ausgebreiteten Schwingen segelten die Tiere heran und ließen sich auf das Wasser herabgleiten. Ein friedliches Bild, das nichts von dem Schrecken ahnen ließ, der hinter Pepe und Joseph lag.

„Hier kannst du bleiben", sagte Joseph Broussard jr. „Auf dem Hügel bist du sicher. Ich gehe nach Swamp-City"

„Bitte nicht!"

Joseph blickte seinen Begleiter lange an. Pepe hatte Hohlwangen, und seine brennenden Augen lagen tief in den Höhlen. Er war am Ende seiner Kraft.

„Hast du Hunger?"

„Und wie!"

„Haben wir was zu essen?"

„Ich wollte, wir hätten etwas."

„Na also!" Joseph deutete zu den Gebäuden hinüber. „Nur in Swamp-City gibt es etwas, was unsere Mägen wirklich gebrauchen können. Wir müssen etwas Gehaltvolles essen, oder wir gehen zugrunde."

Pepe kaute nachdenklich auf den blassen Lippen.



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